Wer diese Seite aufmerksam verfolgt dem wird aufgefallen sein, dass bei all den Themen, die hier schon behandelt wurden, ein wichtiger Bereich fehlt: Der Bühnenbau. Das wollen wir nun ändern!
Viele von Euch werden sich sicher schon gefragt haben, wie die Bauten der einzelnen Stücke wohl zu Stande gekommen sind. Ich möchte Euch nun auf eine kleine Reise mitnehmen. Wir werden uns ansehen, wie ein Bühnenbild von der Idee im Kopf bis zur Fertigstellung entsteht. Ihr werdet erfahren welche Abteilungen daran beteiligt sind, um Hintergrundbilder für ein Theaterstück zu erstellen. Doch zuerst kommt immer das Stück.
Wir Unterfeldmäuse suchen uns aus vielen Textbüchern ein Passendes aus. Der nächste Schritt ist nun einen Regisseur zu finden. Nun müssen die Darsteller ausgewählt werden. Und bereits jetzt gehen die ersten Vorarbeiten für den Bühnenbau los. Es werden Gruppen gebildet. Sie sind für bestimmte Bereiche des Stücks zuständig. Da gibt es zum Beispiel die Requisite, die für alles Kleine auf der Bühne zuständig ist. Dann gibt es noch die Beleuchtung, den Ton, die Kostüme, die Maske und viele fleißige Helfer, die den einzelnen Gruppen kräftig zur Hand gehen. Doch zurück zum Bühnenbau.
Als erstes treffen sich nun die Mitglieder der Gruppe Bühnenbau mit dem Regisseur und versuchen, aus den vielen Ideen ein Konzept zu erarbeiten. Manchmal sind zwei oder drei Treffen notwendig, damit ein Bühnenbild Form annehmen kann. Als nächstes wird aus dem Konzept ein Modell gebaut und der Gruppe vorgestellt. Nun ist die erste Hürde genommen. Doch wird es noch viele kleine Änderungen geben, bis das Bühnenbild seine endgültige Form erreicht hat.
Im zweiten Schritt setzen sich nun die Bühnenbauer und die Requisite zusammen um zu ermitteln, welche Gegenstände (Sofas, Sessel, Tische, Ofen, Bilder, Kerzen, Bücher usw.) benötigt werden. Denn all die Teile in dem Stück müssen natürlich perfekt zusammenpassen. Ich möchte euch nun an Hand unseres aktuellen Stücks zeigen, was alles gebaut werden muss, um das Märchen Die kleine Meerjungfrau auf die Bühne zu bringen. Zu viel werde ich aber doch nicht verraten sonst ist ja die ganze Spannung weg.
So viel kann ich aber preisgeben: Wir werden einen Königspalast und eine Unterwasserwelt haben. Steine und Felsen werden wir aus einem Lattengestell bauen. Anschließend werden sie mit Maschendraht, Zeitungspapier und Kleister überzogen. Zum Schluss werden sie bemalt und fertig sind sie. Als Bühnenbegrenzung werden wir einige unserer Stellwände tapezieren und Halter anbringen. An ihnen werden Stoffe befestigt. Lichteffekte müssen ausprobiert werden. Auch Luftblasen wird es geben. Zum ersten Mal kommt eine Vorbühne zum Einsatz. Sie muss ebenfalls gebaut werden. Ein großes Problem ist zum Beispiel ein Felsen, auf dem man sitzen können muss. Ein Vorschlag wäre zum Beispiel einen Sessel mit Draht und Pappmasche zu verkleiden. Der Nachteil - er wäre viel zu schwer und nur schlecht zu transportieren. Eine andere Möglichkeit wäre, ihn aus Styropor zu fertigen und somit um ein vielfaches leichter zu machen. An Hand dieses Felsens könnt ihr sicher erahnen, wie vielseitig und interessant der Bühnenbau ist. Dazu kommt noch, dass man mit den unterschiedlichsten Materialien in Berührung kommt. Ihre Verarbeitung ist immer wieder eine neue Herausforderung. Um ein Bühnenbild zu erstellen, braucht man eine große Portion Phantasie, Kreativität, Fingerfertigkeit und handwerkliches Geschick. Es sind die vielen Ideen, die zum Schluss einen perfekten Hintergrund erschaffen, vor dem unsere Darsteller spielen können.
Und, neugierig geworden? Habt ihr Lust, euch kreativ zu betätigen und mit anderen eine Idee zu verwirklichen? Na dann nix wie her zu uns und einfach mal Reinschnuppern! Wir beißen nicht, außer wenns im Textbuch steht.
Zum Autor: Norbert Liedtke ist nach einer kurzen Pause im Jahr 2004/ 2005 seit dem 01.04.2006 wieder bei den Unterfeldmäusen. Für den gelernten Fachverkäufer spiegeln sich seine Hobbys rund um die Welt des Theaters wieder. Bei den Unterfeldmäusen ist er vor allem im Bühnenbau kreativ und ausführend mit dabei. Sein Motto lautet: "Einmal Unterfeldmaus, immer Unterfeldmaus!"

