Weiterbildung im Angesicht von "Achim"

Erkrath
21.08.2012

Das vergangene Wochenende war für die U-Mäuse mal wieder mit einer der Höhepunkte in der laufenden Theatersaison: Der alljährliche Weiterbildungstag mit vielen, vielen Überraschungen stand an. Erika Schulze, Ina Lindemann und Albert Schimmel hatten für ihre Vereinskollegen ein Tagesprogramm zusammen gestellt, das vor Einfallsreichtum nur so strotzte .....

Wäre da nur nicht "Achim" - ein Sommerhoch über ganz Deutschland gewesen. Am somit zweitheißesten Tag der Saison traffen sich alle Mitglieder gut gelaunt im Gasthaus "Hubertus" - dem Partyhaus für Veranstaltungen und Feste und historischer Gastwirtschaft direkt im Neandertal.

Nach einer kurzen Einweisung in den Tag und zum Programmablauf, wurden zu einer festgelegten Theaterdramaturgie Rollen an jeden Einzelnen vergeben. So bestand das Ensemble auf einmal aus "Summer", die zu ihrem Geburtstag die gesamte (schrecklich) nette eigene Familie, aber auch die ihres Bräutigams eingeladen hatte. Vater, Mutter, Bruder, Event-Managerin, Schwager in spe, Friseur, etc. pp. - alle waren gekommen.

Nach kurzer Stärkung für die ersten Programmpunkte, kam es zur Gruppenbildung. Die einen wurden auf eine GPS-Geo-Caching-Tour in den benachbarten Wald geschickt. Hier zählten Gruppengeist, Einfallsreichtum, Gruppendynamik, Kreativität und Improvisation genau so viel, wie handwerkliches und praktisches Geschick. Die eigene neue Identität durfte dabei nie verlassen werden, und so hatte man es auf einmal mit völlig neuen Personen zu tun, auf die man ebenfalls völlig neu reagieren und eingehen musste.

Die andere Gruppe wurde zu einem "Hochseilakt" in den eigens dafür angelegten Kletterwald abkommandiert. Geschickt eingefädelt von einem Profi-Team aus Dortmund war hier in nur kurzer Zeit am Morgen ein Kletterparcour in 10 Meter Höhe entstanden. Aber jetzt kam "Achim" zum Einsatz. Der zuständige Bauer hatte wohl die ersten Hitze-Ausfallerscheinungen, liegt zudem mit seinem direkten Bauernnachbarn im ständigen Nachbarschaftsstreit, und kein gutes Zureden oder Mitgefühl-Appell konnten ihn davon abhalten, diese Session ersatzlos zu streichen, obwohl wir vorher extra die Genehmigung hierfür eingeholt hatten.

Da hatte er aber der Rechnung ohne unser Ensemble und die Dortmunder Hochseilspezialisten gemacht! Gleich ging es in ein anderes, kleines Wäldchen, es enstand ein neuer Parcour - zwar mehr in Bodennähe, dafür aber zum Schluss mit einer echten Zugnummer: Eigenes Hochziehen im Klettergeschirr an einer prächtigen Buche, und runterkommen musste ein jeder natürlich auch wieder. Jedes Personal-Coaching-Team weiß, wie wichtig die gemeinsamen, teilweise hoch emotionalen Erlebnisse in einer bestehenden Gruppe mit vielen Neuzugängen das Gemeinschaftsgefühl, das individuelle Verhältnis untereinander und die Ensemblekompetenz auf der Bühne stärken und weiterentwicklen. Etwas ganz, ganz essentielles für uns als Theaterverein!

Am späten Nachmittag folgte schließlich wieder die Einkehr im "Hubertus". Der Tag, besser gesagt die Hitze, hatte bei allen deutliche Spuren hinterlassen. Erschöpft, aber glücklich galt es erst einmal etwas auszuruhen, und etwas zu trinken, und ..... schon war der Grill angeworfen.

Das Orga-Team hatte ja aber noch einen weiteren Gast eingeladen: Harald Panzer - bekannter und beliebter Theaterpädagoge aus Düsseldorf, war ebenfalls noch für den Weiterbildungstag mit einem eigenen Programmpunkt eingeplant. Aber auch hier kam dann leider wieder "Achim" zum Einsatz. Es war einfach viel zu heiß gewesen, Erschöpfung stand einigen Mitgliedern ins Gesicht geschrieben, und nach einer kurzen Abstimmung, verlegte man diesen Programmteil auf einer späteren Zeitpunkt bei uns im Vereinsheim in Erkrath. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, lieber Harald!

Nach einem köstlichen Grill-Antipasti-Krautsalat-Rotwein-Bier-und-Nachspeise-Menue folgten lange persönliche und lustige Gespräche einem abschließenden "Mörder"-Spiel, bei dem es um Wölfe, eine Hexe, vielen Bürgern und einem Liebespaar ging. Da kamen dann die Emotionen, das Rollenspiel, die Improvisation und der Ensemblecharakter der U-Mäuse einmal mehr zum Einsatz, und so verabschiedeten sich dann alle zu später Stunde von einander beseelt, beschwingt, und vielleicht auch etwas be........ in die dunkle Nacht, zum darauffolgenden heißesten Tag des Jahres.

Danke Erika, Ina & Albert - hat Spaß gemacht!

 

P.S. Und hätten wir Rainer nicht, dann hätten wir auch nicht die vielen tollen Fotos & Schnappschüsse, die diesen Tag ebenfalls unvergeßlich machen werden. Auch Dir gilt unser Dankeschön!

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