Kooperation für Therapieprogramm

Erkrath
26.02.2012

von Dr. phil. Nicole Frommann und Katharina Drusch

Menschen mit psychischen Störungen, insbesondere mit einer Erkrankung aus dem Bereich der schizophrenen Störungen, weisen häufig Schwierigkeiten in der sozialen Wahrnehmung auf. Es fällt den Menschen schwer, emotionale Gesichtsausdrücke richtig zu deuten und soziale Szenen richtig zu verstehen.

Diese Schwierigkeiten stellen für die Betroffenen Einschränkungen in ihrem Alltagsleben dar und können zum Beispiel zu einem vermehrten sozialen Rückzug führen.

In den vergangenen Jahren wurde im LVR-Klinikum Düsseldorf - Kliniken der Heinrich-Heine Universität-Düsseldorf ein spezielles neues Therapieprogramm entwickelt. In  diesem Trainingsverfahren üben Patienten, den Gesichtsausdruck anderer Menschen richtig einzuordnen und zu interpretieren und auch komplexere soziale Szenen zu interpretieren.

Dieses Therapieprogramm, das Training der Affektdekodierung (TAD), entwickelt von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Wölwer und Dr. Dipl. Psych. Nicole Frommann, wurde in verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen erprobt und seine Wirksamkeit konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. Im Rahmen von diesen wissenschaftlichen Studien wurde das TAD bereits in einer englischen Übersetzung in den USA eingesetzt und in einer spanischen Übersetzung wird es derzeit in Spanien und in Chile in der Therapieforschung eingesetzt.

Bislang standen die Entwickler jedoch vor dem Problem, dass sie als Trainingsmaterialien auch Bilder einsetzten, an denen sie selbst nicht die Bildrechte besaßen. Aus diesem Grund konnte das TAD noch nicht weiter verbreitet werden.

Durch ein freiwilliges unentgeltliches Projekt in Zusammenarbeit mit der Theatergruppe Unterfeldmäuse war es nun möglich, neue Bilder für das TAD-Programm zu erhalten. Die Unterfeldmäuse haben zu einem umfangreichen Bildmaterial verschiedenster Gefühlsausdrücke verholfen und dazu beigetragen, dass das TAD als Therapieprogramm nicht nur zu Forschungszwecken, sondern zukünftig auch in verschiedenen Kliniken und Therapieeinrichtungen eingesetzt werden kann.

Ganz besonders möchten sich die Mitarbeiter des LVR-Klinikums Düsseldorf, Katharina Drusch (rechts) und Dr. phil. Nicole Frommann (links), bei den Unterfeldmäusen für die herzliche Aufnahme bedanken. Wir haben nicht nur ein schönes Ziel erreicht, sondern dabei auch noch eine Menge Spaß gehabt!
 

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